Sehr geehrter Herr Dr. Gericke,
lieber Ferdi,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Conny,
ich freue mich, heute für Dich hier die Laudation zu halten.
wir vom Vorstand des TuS Freckenhorst 07 sind ein Risiko eingegangen, als wir Cornelia Schulz für diese Ehrung vorgeschlagen haben. Wir haben es nämlich heimlich hinter ihrem Rücken getan. Sie steht nicht gern im Mittelpunkt und hätte sich vehement gegen eine solche Ehrung gewehrt.
Als es dann feststand, dass Sie unter den TOPten des Ehrenamtes ist, habe ich sie angerufen und gefragt, ob sie am 16.11. Zeit hat. Als sie das bejaht hat, habe ich ihr unsere Tat gebeichtet. Als wir das Gespräch beendeten und ich ihr noch einen schönen Tag wünschte, waren ihre scherzhaften Worte „ Ja, den hast du mir ja jetzt versaut.“
Aber insgeheim hat sie sich schon ein bischen gefreut, denke ich.
Cornelia Schulz, allen im TUS Freckenhorst wohlbekannt unter der Abkürzung Conny, trat 1974 mit knapp 13 Jahren dem TUS bei. Ein Glücksfall für den Verein.
Fußball war und ist ihr Sport, zunächst spielte sie selbst, auch sehr erfolgreich. Sie war eine gute Stürmerin, die die Tore machte. Die Damenmannschaft wurde in der Saison 1984/85 Meister und stieg in die Damen-Bezirksliga auf.
Sie hat für den Frauen- und Mädchenfußball gekämpft, als er noch nicht so selbstverständlich war wie heute. Sie hat es in beeindruckender Weise auch schon vor knapp 4 Jahrzehnten in ihren jungen Jahren geschafft, in einer Männerdomäne für die Frauen und Mädchen einen Platz in der Fußballabteilung und im TuS zu erarbeiten, was hohe Anerkennung verdient. Ob in ihrer aktiven Zeit oder später als Trainerin – sie hat die Interessen des Frauenfussball stets gegen viele Widerstände beharrlich vertreten – und das in keinster Weise mit lauten Sprüchen, sondern immer konsequent mit Argumenten des Mannschaftssports und des sozialen Miteinander.
1987 übernahm sie die Aufgabe der Trainerin der Damenmannschaft und übte sie bis 2009 aus. Die Spielerinnen aus dieser Zeit verdanken ihr viele tolle Fußballmomente und schöne Erinnerungen. Es war bitter für sie, als die Damenmannschaft 2009 aufgelöst wurde.
Von 1990 bis 2009 war Conny Beisitzerin im Vorstand der Fußballabteilung des TUS. In diesen 19 Jahren hat sie sich dafür eingesetzt, dass die Belange aller Mitglieder Berücksichtigung finden.Da ist Conny sehr bestimmt und unbeirrbar. Ihr soziales Engagement und ihre Hilfsbereitschaft stellt sie über ihre eigenen Interessen.
Seit 1995 übt sie bis heute das Amt der Schriftführerin im geschäftsführenden Vorstand des TUS aus. Im gleichen Jahr habe ich die Funktion der ersten Vorsitzenden im Tus übernommen und war sehr froh, Conny in unserem Vorstandsteam zu haben. Sie übernimmt Verantwortung und vertritt ihren Standpunkt mit viel Umsicht und Weitblick.
Sie kümmert sich u.a. um die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Sitzungen. Mein Vorgänger im Amt hat sie liebevoll auch manchmal seinen „Erinnerungs- und Wiedervorlagekalender“ genannt.
Sie ist einfach unverzichtbar. Ohne sie würde die Vereinsführung nicht so gut funktionieren. Auf Conny und ihre Arbeit ist immer Verlass. Bei Meinungsverschiedenheiten in den unterschiedlichsten Gremien, auch manchmal in Vorstandsdiskussionen versteht sie es mit viel Fingerspitzengefühl, eine ausgleichende Position einzunehmen und als Schlichterin zu fungieren.
Aber Conny kann nicht nur das. Eines ihrer besonderen Talente ist die Organisation. Seit ich sie kenne, und das sind schon mehr als 20 Jahre, organisiert sie verantwortlich die Ausrichtung verschiedener Veranstaltungen, z.B. die Herbstwoche und den Weihnachtsmarkt. Und auch kürzlich bei unserem Aktionstag „Bewegt älter werden in Freckenhorst“ hat sie den Laden geschmissen. Bei den Hallenkreismeisterschaften hat sie sich viele Jahre um das Catering gekümmert.
Das alles klappt bei ihr perfekt. Wer so etwas einmal durchgeführt hat, weiß, dass hier der Teufel im Detail stecken kann. Conny hat alles im Griff. Conny teilt die Arbeit ein und alle hören auf ihr Kommando. Tauchen Fragen auf, heißt es „Frag Conny“. Es kommt immer eine hilfreiche Antwort. Sie versteht es durch ihre Art, Leute zu motivieren und andere mitzuziehen.
Der jahrelange Erfolg der verschiedenen TUS-Veranstaltungen ist unmittelbar mit Conny in Verbindung zu bringen.
1999 wurde sie wegen Ihrer Verdienste mit der Vereins-Ehrennadel in Silber ausgezeichnet.
Über 40 Jahre ist Conny nun schon mit dem TUS verbunden und engagiert sich ehrenamtlich. Der TuS Freckenhorst hat ihr viel zu verdanken.
Conny hat diese heutige Ehrung mehr als verdient. Auch wenn Conny nicht so gerne im Rampenlicht steht, ist es wichtig, dass auch öffentlich wird, was sie und andere Menschen in einem Ehrenamt leisten. So kann es einmal mehr als Vorbildfunktion und Beispiel für andere dienen, sich zu engagieren.
Dafür gibt es so viele Möglichkeiten und Gelegenheiten.
Cornelia Schulz hat sich –zu unserem großen Glück – den TUS ausgesucht.
Conny, von uns allen ein herzliches Dankeschön, verbunden mit der Hoffnung, dass du noch möglichst lang dem Tus treu bleibst und zum Führungsteam des Tus Freckenhorst gehörst. Nicht nur, weil du so vieles so gut kannst und eine wertvolle Hilfe bist, sondern auch, weil du uns als Mensch sehr viel bedeutest.